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Laut StVZO müssen Kraftfahrzeuge in Deutschland über ein Zweikreisbremssystem verfügen, d. h. zwei voneinander unabhängig funktionierende Bremsen. Sollte eine der beiden aussetzen, übernimmt folglich die zweite Bremseinrichtung. Aufgrund der unterschiedlichen Funktionen der Bremsanlage – sicheres Abbremsen des Wagens bei jeder Geschwindigkeit zum einen und die Gewährleistung des Stillstands bei abschüssigem Gelände zum anderen – werden hierbei zwei Arten unterschieden: die Feststellbremse und die Betriebsbremse.
Die Feststellbremse verhindert das Wegrollen, wenn der Pkw auf einem abfallenden Untergrund steht. Die Bezeichnung dieser Bremsanlage als Handbremse ergibt sich dadurch, dass sie meist mechanisch mittels eines Handhebels eingesetzt wird. Inzwischen wird sie bei moderneren Automodellen auch automatisch angezogen, blockiert aber nach wie vor ausschließlich die Räder einer Achse.
Am gängigsten unter den verschiedenen Arten von Bremsanlagen sind im Pkw die Trommel- und die Scheibenbremse. Die Trommelbremse setzt sich zusammen aus einem geschlossenen Gehäuse, das fest mit dem Rad verbunden und meist mit einem hydraulischen Radzylinder ausgestattet ist, über den die Bremsbacken betätigt werden. Bei der Scheibenbremse sind es Bremsscheiben, die auf der Welle mitlaufen und zusammen mit den Bremsbelägen die Bremskraft auf die Radnabe und schließlich auf die Felge übertragen.
Wichtig beim Austausch der Bremsscheiben ist es, sie unbedingt immer paarweise zu ersetzen. Nur so kann die optimale Bremsleistung auf beiden Seiten gleichmäßig erbracht werden. Ein eindeutiger Hinweis auf Verschleiß bei diesen Bauteilen ist, wenn das Lenkrad während des Bremsvorgangs zittert oder „flattert“. Zur Sicherheit sollten die Bremsscheiben regelmäßig geprüft werden.
Als unterstützendes Element der meisten Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen sorgt der Bremskraftverstärker dafür, dass die Kraft, die der Fahrer auf das Bremspedal ausüben muss, verringert wird. Dies geschieht in den meisten Fällen per Unterdruck. Wird bei laufendem Motor das Bremspedal gedrückt, entsteht mittels Ventilen eine Differenz zwischen Atmosphären- und Unterdruck, durch die eine Kraft freigesetzt wird, die den Druck auf das Bremspedal unterstützt. Erzeugt wird der dafür nötige Unterdruck in Ottomotoren durch den Ansaugtrakt im Saugrohr des Motors, während Dieselmotoren hierfür über eine Unterdruckpumpe verfügen.
Das Antiblockiersystem sorgt dafür, dass die Räder bei einer Vollbremsung nicht blockieren und der Fahrer die Kontrolle über den Wagen behält. Indem per ABS der Bremsdruck wiederholt abgesenkt und angehoben wird, bleibt die Lenkfähigkeit der Räder erhalten, und der Wagen bricht nicht aus der Spur. Das ABS gewährleistet mehr Sicherheit beim Fahren, verringert insgesamt die Zahl von Unfällen und schont zudem die Laufflächen der Räder. Inzwischen gehört das Antiblockiersystem darum zur Standardausstattung bei Neuwagen.
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